Ich predige immer wieder, dass sich hinter jedem Verhaltensmuster, eine Ressource verbirgt. Und das gilt auch f\u00fcr die Verhaltensmuster, die wir ver\u00e4ndern wollen. Oft erscheint dann erstmal ein imaginatives Fragezeichen \u00fcber dem Kopf meiner Klientinnen. Inwiefern ist es eine Ressource, wenn ich so viel arbeite, bis ich nicht mehr kann? Wo ist es eine Ressource, wenn ich meine Emotionen nicht zeigen kann? Obwohl ich doch will? Wie profitiere ich davon, dass ich die Kontrolle nicht loslassen kann? Wie tragen meine Gr\u00fcbelschleifen zu einem freien und gl\u00fccklichen Leben bei?<\/p>\n\n\n\n

Und ich selbst war schon in der gleichen Situation. Meine Therapeutin sagt mir: \u201eSiehst du die Ressource darin?\u201c Nachdem ich 15 Minuten dar\u00fcber monologisiert habe, warum ich Verhalten XYZ einfach nicht. mehr. haben. will. Und tats\u00e4chlich hat es mich viele Jahre gebraucht, bis ich erkannt habe, dass ich dankbar um meine Strategien sein kann. Und das ich auch heute noch von diesen profitieren kann. Wenn ich diese BEWUSST einsetze.<\/p>\n\n\n\n

Unser Kopf: Refugium in gr\u00f6\u00dfter Not<\/h2>\n\n\n\n

So habe ich k\u00fcrzlich von der bewegenden Geschichte eines New Yorker Kochs geh\u00f6rt, der durch eine Erkrankung seinen Geschmackssinn verloren hat. Das hat ihn nicht aufgehalten, zu kochen: Er hat sich den Geschmack einfach vorgestellt. Er hat all das, was sonst sein Geschmackssinn macht, mit seinem Kopf erledigt. Sein System hat sich adaptiv an seine Situation angepasst. Und er hat sich in seinen Kopf zur\u00fcckgezogen. Und das ist etwas, was man ihm heute noch anmerkt. Seine Gerichte sind hochintellektuell konzipiert. Und ich k\u00f6nnte mir vorstellen, dass diese Strategie eine Schattenseite f\u00fcr ihn hat. Aber siehst du auch, wie diese ihm seine Lebensfreude gerettet hat?<\/p>\n\n\n\n

Eine weitere Strategie, die viele von uns belastet, ist Leistungsdruck ,,wo eigentlich keiner sein m\u00fcsste.\u2018\u2018 Ich spiegele mir und meinen Klientinnen dann aber immer wieder: Du wirst nie die Person sein, die nicht mehr aus dem Bett aufsteht. Du wirst irgendwann immer weiter machen. Nach L\u00f6sungen suchen. Und dich nicht mit dem Status quo zufriedengeben. Deswegen bist du heute dort, wo du eben bist. Dieses Verhalten, ist weniger ein Muster, als eine \u00dcberlebensstrategie. Die dir geholfen hat, dem Leben zu begegnen.<\/p>\n\n\n\n

Wir k\u00f6nnen all das w\u00fcrdigen (Achtung, l\u00e4ngerer Prozess! \ud83d\ude42 ) und gleichzeitig daran arbeiten, mehr Balance in unser Leben zu bringen. Wenn wir noch einmal zum Koch ohne Geschmackssinn schauen: Wir k\u00f6nnen uns Geschmack vielleicht tempor\u00e4r vorstellen. Uns ganz auf unsere Gedanken fokussieren. Das kann uns helfen, zu \u00fcberleben \u2013 wenn es nicht anders geht. Doch wenn wir mehr Quellen wahren Wissens zur Verf\u00fcgung haben, lasst uns diese nutzen. Unser K\u00f6rper ist so eine Quelle. Wenn wir bestimmte Themen unter Bezugnahme unseres K\u00f6rpers eruieren, k\u00f6nnen wir wirklich etwas bewegen. Und allzu oft, eben auch die Art, wie wir uns und die Welt sehen.<\/p>\n\n\n\n

Was denkst und f\u00fchlst du dar\u00fcber? Lass deine Resonanz gerne in den Kommentaren!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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