
Britta, Gesundheitsberaterin für Frauengesundheit, spricht im Interview über ihren Weg aus dem hormonellen Chaos: PCOS, PMS, Erschöpfung, Verdauungsprobleme – all das hat sie selbst erlebt. Und sie hat erfahren, wie wenig hilfreich reine Symptombehandlung ist.
Heute begleitet sie Frauen dabei, die echten Ursachen hinter Zyklusbeschwerden, Periodenschmerzen und Erschöpfung zu verstehen. Und zeigt: Hormone geraten selten „einfach so“ aus dem Gleichgewicht. Meist ist es das ganze System, das unter Stress gerät – und genau dort setzt Britta an.
Du erfährst im Interview:
✨ Warum Periodenschmerzen nicht normal sind
✨ Wie Stress, fehlende Mikronährstoffe & Co. das Hormonsystem durcheinanderbringen
✨ Welche Symptome ernst genommen werden sollten – und was stattdessen oft passiert
✨ Was wirklich hilft: Ursachenarbeit statt Pillenlogik
Britta, wie kommt es, dass du heute als Gesundheitsberaterin arbeitest?
Meine eigene Gesundheitsreise begann früh – schon in der Pubertät fing es bei mir mit diversen Symptomen an. Und sie brachten mich schnell an die Grenzen der Schulmedizin. Doch die Antworten, die ich aus der Schulmedizin bekam, waren mehr als unzureichend: Symptome wurden isoliert behandelt und nicht im Zusammenhang gesehen, dabei ist gerade dieser so wichtig für die Ursachenbehebung. Für meine ausbleibende Periode bzw. mein PCOS und unreine Haut bekam ich die Pille. Gegen die Periodenschmerzen Schmerzmittel, für die Magenprobleme Säureblocker, und fürs PMS „etwas Natürliches“ – Mönchspfeffer, was gar nicht mal so harmlos ist, wie oftmals behauptet. Die Ursachen? Blieben unbeachtet.
Das kennen nicht nur unzählige Menschen, sondern führt nicht selten auch dazu, dass Symptome nach oder mit Medikamenteneinnahme wiederkommen oder sich verlagern.
Auch ich sollte mich damit abfinden, auf Dauer auf diese Lösungen angewiesen zu sein. Das wollte ich nicht.
Nach vielen frustrierenden Arztbesuchen begann ich, selbst nach Antworten zu suchen. Ich investierte viel Zeit und Geld, arbeitete mit ganzheitlicher denkenden Ärzt:innen, Heilpraktiker:innen und Coaches. Es tat sich etwas – aber auch dort fehlte oft der ursachenbasierte Ansatz. Die „natürliche Pillenlogik“ – also „nimm dies gegen das“ (z. B. Kurkuma gegen Entzündungen) – begegnete mir auch hier. Diese Dinge können unter Umständen schon ihre Berechtigung haben, aber lösen meist nicht die Ursache. Und Pflanzenstoffe allgemein sind auch sehr potent und nicht immer für alle Fälle sinnvoll, aber das ist ein anderes Thema. Auch häufig liegt der Fokus auf Nahrungsergänzungsmittel, die zwar ihre Berechtigung haben, aber oftmals nicht die alleinige Lösung sind.
Also forschte ich weiter, lernte, las, besuchte Seminare, erkannte nach und nach die Zusammenhänge und begann die Ursachen zu beheben. Heute habe ich das laut Schulmedizin Unmögliche geschafft, weil PCOS nicht als „heilbar“ gilt: Ich habe keine Zysten mehr an den Eierstöcken – das Hauptsymptom bei PCOS. Ganz zu schweigen davon, dass ich so fit wie nie bin und nahezu kein PMS und keine Periodenschmerzen mehr habe.
Diese Odyssee möchte ich vor allem Frauen mit ähnlichen Beschwerden ersparen. Mein Ziel für meine Klientinnen ist ebenfalls: raus aus der Symptombehandlung, rein in Ursachenbehebung für nachhaltige Beschwerdefreiheit und Lebensqualität ohne Rattenschwanz.
Du hast dich auf Hormongesundheit bei Frauen spezialisiert. Wie kam es dazu?
Was als Zykluschaos begann, entwickelte sich bei mir zu einer ganzen Palette (hormoneller) Herausforderungen: erst ausbleibende Periode bzw. PCOS, dann PMS und schmerzhafte Regelblutung, stets begleitet vom Thema Östrogendominanz. Auch Verdauungsprobleme, unreine Haut, Erschöpfung und die Unfähigkeit, mit Stress umzugehen bzw. eine Nebennierenschwäche und Schilddrüsenunterfunktion begleiteten mich. Und das war kein Zufall, sondern nur logisch. Denn diese Symptome hingen zusammen und waren vereinfacht Ausdruck eines Energiemangels bzw. von zu vielen Stressoren. Sie waren sozusagen nur die Spitze des Eisbergs.
Warum Frauen anders funktionieren – und oft falsch behandelt werden
Frauen sind durch die hormonelle Lage oftmals „empfindlicher“ bzw. einfach anders als Männer – und doch werden wir in der Medizin oft ähnlich wie Männer behandelt bzw. es sind viele Dinge, die uns betreffen, noch nicht gut erforscht. Das führt zu viel Frustration und auch Leid, was ich auch selbst erfahren musste. Es gibt unzählige Geschichten von Frauen, die mit ihren Symptomen nicht ernst genommen. Stattdessen gibt es die Pille, Mönchspfeffer oder Vitamin D. Dabei kann man noch so viel mehr machen, wenn man die Ursachen der Symptome kennt.
So kam, was kommen musste. Ich kam durch meine eigene Geschichte, meine Weiterbildungen und mit dem Wissen über jede Menge Frauen, die tagtäglich ähnliches durchmachen, zum Thema ganzheitliche Hormon- bzw. Frauengesundheit.
Denn ich weiß, wie allein man sich fühlen kann, wenn einem nur die Pille oder was “Natürliches” angeboten wird und überhaupt nicht auf Ursachensuche gegangen wird bzw. einem trotz bleierner Erschöpfung gesagt wird, alle Blutwerte seien in Ordnung.
Woran erkenne ich, dass meine Hormone aus dem Gleichgewicht geraten sind?
Natürlich können einen Symptome schon gut leiten, aber je nach hormonellem Ungleichgewicht können diese unterschiedlich sein. In meiner Beratung arbeite ich neben der Symptomerfassung bzw. einem ausführlichen Fragebogen am liebsten mit der Haarmineralanalyse in Kombination mit individuellen Blutwerten. Manchmal ist auch ein Gang zum Arzt zum Abklären von weiteren Dingen nötig.
Auch die Erfassung der durchschnittlichen Körpertemperatur kann einige Hinweise zur Dysbalance bzw. der Ursache geben.
Das Zusammenspiel kann mir am besten nicht nur das Problem aufzeigen, sondern auch Hinweise zu den Ursachen geben.
Ansonsten ist vor allem noch die Messung von Hormonen im Speichel eine gängige Methode.
Welche Symptome sind typisch – und werden trotzdem oft übersehen oder nicht ernst genommen?
Die Symptome können – wie in der vorherigen Antwort beschrieben – sehr unterschiedlich sein, je nachdem, welche hormonelle Achse betroffen bzw. was die Ursache oder der “Verstärker” ist. Häufig sind betroffen die Sexualhormone Progesteron, Östrogen und Testosteron, aber auch Marker wie DHEA(S) oder Prolaktin, die teilweise über die Nebennieren bzw. die Hypophyse gesteuert werden. Auch die Schilddrüse mit Hormonen wie T3, T4 und TSH (Hypophyse) sowie das Stresshormon Cortisol aus den Nebennieren spielen hier eine zentrale Rolle – denn sie beeinflussen maßgeblich unseren Energiehaushalt, das Zyklusgeschehen und das emotionale Gleichgewicht.
- Zyklusstörungen oder ausbleibende Periode
- PMS mit Symptomen wie Stimmungsschwankungen bis hin zu depressiven Verstimmungen, Reizbarkeit, Anxiety/innere Unruhe/Unfähigkeit mit Stress umzugehen, Hitzewallungen, Wassereinlagerungen bzw. empfindlichen Brüsten, Kopfschmerzen/Migräne
- Myome/Zysten
- Schmerzhafte oder starke Periode
- Chronische Müdigkeit/Erschöpfung bzw. Schlafstörungen
- Hautprobleme
- Haarausfall oder vermehrter Haarwuchs an untypischen Stellen
- Libidomangel
- Gewichtsprobleme bzw. Heißhungerattacken
- Verdauungsprobleme
- Konzentrationsprobleme, Brain Fog
- Kälteempfindlichkeit
- Wiederkehrende Infekte
Viele dieser Beschwerden gelten als typisch weiblich bzw. normal oder stressbedingt – und werden deshalb nicht ernst genommen. Dabei sind sie wichtige Signale des Körpers, die zeigen: Etwas ist aus dem Gleichgewicht geraten.
Was viele nicht wissen: Hormone arbeiten im Netzwerk. Gerät eine Achse – etwa die Nebenniere mit Cortisol oder die Schilddrüse – aus der Balance, kann sich das auch auf den Zyklus und das emotionale Gleichgewicht auswirken. Genau deshalb ist es so wichtig, Symptome nicht zu bagatellisieren oder nur lokal zu behandeln, sondern zu verstehen und dann ursächlich zu beheben.
Was sind die Gründe für ein hormonelles Ungleichgewicht?
Die häufigste Ursache für hormonelle Dysbalancen? Stress.
Aber nicht nur der offensichtliche Terminstress – sondern ein komplexes Zusammenspiel aus physischen, psychischen, emotionalen und biochemischen Stressoren, die den Körper dauerhaft überlasten. Dabei gerät oft zuerst das Energiesystem (v. a. Nebennieren und Schilddrüse) aus dem Gleichgewicht. Und zieht dann die Sexualhormone z. B. durch eine Kupfertoxizität, bei dem nicht mehr gut mit Kupfer umgegangen werden kann, und sich biounverfügbares Kupfer im Körper ansammelt und zu hormonellen Problemen führt, mit. Diese Thematik steht im Zusammenhang mit einer Östrogendominanz.
Diese Stressoren wirken oft gleichzeitig und verstärken sich gegenseitig. Darunter z. B.:
- Biologischer & emotionaler Stress
Chronischer Alltags- und Beziehungstress, dysreguliertes Nervensystem, Traumata/dysfunktionale Glaubenssätze, Schlafmangel bzw. gestörter circadianer Rhythmus - Stoffwechsel- & Energiestress
Makro- und Mikronährstoffmängel- bzw. -ungleichgewichte, Blutzuckerschwankungen bzw. Insulinresistenz, Chronischer Energiemangel durch schwache Nebennieren/Schilddrüse - Entgiftungsstress & Umweltfaktoren
Leberüberlastung z. B. durch Umweltgifte (Schwermetalle, Pestizide, Parabene, Schimmel, BPA, Mikroplastik etc.) und eingeschränkte Entgiftung, Hormonelle oder kupferhaltige Verhütungsmittel - Bewegung & körperliche Regulation
Bewegungsmangel oder exzessives Training, Stille Entzündungen (silent inflammation), Verdauungsstörungen - Genetische & epigenetische Belastungen
Genvarianten wie MTHFR oder Glutathion-S-Transferase
Fazit:
Was wir als „Hormonproblem“ erleben, ist oft das Ergebnis eines gestressten Gesamtsystems. Die Hormone geraten aus dem Gleichgewicht, weil andere Systeme (Entgiftung, Energie, Verdauung, Nervensystem) überlastet sind. Genau deshalb ist Ursachenarbeit so viel mehr als „nur Hormone checken“ – sie ist Stressentlastung auf allen Ebenen.
Welche Mythen oder Irrtümer begegnen dir immer wieder, wenn es um Hormone geht?
Einige der häufigsten Mythen sind:
“Da hilft nur die Pille.” → Wenn man sich auf Ursachensuche begibt und diese behebt, dann kann man in vielen Fällen auch ohne Pille hormonelle Probleme in den Griff bekommen.
„PMS und Periodenschmerzen sind normal – das hat jede Frau.“ → Nein. Starke Beschwerden sind ein Zeichen für ein Ungleichgewicht, das man nicht einfach akzeptieren muss. Und sie sind vor allem nicht willkürlich und nur Pech.
„Die Pille reguliert die Hormone bzw. bringt sie wieder ins Gleichgewicht.“ → Die Pille unterdrückt den natürlichen Zyklus – sie reguliert nicht, sie überdeckt und belastet sogar zusätzlich. Das merkt man dann spätestens beim Absetzen.
„Hormonprobleme betreffen nur Frauen in den Wechseljahren.“ → Auch junge Frauen sind betroffen.
„Wenn das Blutbild okay ist, ist alles gut.“ → Wenn überspitzt gesagt nur drei irrelevante Werte im Labor gecheckt werden, sieht vielleicht alles „normal“ aus – aber „normal“ heißt nicht „optimal“. Deshalb arbeite ich mit aussagekräftigen Werten, Optimalbereichen und ergänzend mit der Haarmineralanalyse.
„Das bilden Sie sich nur ein, bzw. ist ein psychisches Problem.“ → Emotionale Instabilität kann hormonelle Ursachen haben – z. B. bei einer Schilddrüsenunterfunktion, Cortisolmangel- oder -überschuss in Folge einer Nebennierenschwäche oder einer Östrogendominanz. Hormonelle Dysbalancen wirken stark auf unsere Emotionen, Energie und Reizverarbeitung – es ist oftmals kein „Kopfproblem“.
Solche Sätze halten Frauen davon ab, auf Ursachensuche zu gehen – und genau deshalb ist Aufklärung so wichtig.
Seitdem ich mich mehr mit Hormongesundheit beschäftige, stoße ich immer wieder auf das Krankheitsbild PCOS – was genau ist das eigentlich?
Das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) ist eine der häufigsten hormonellen Störungen bei Frauen im gebärfähigen Alter. Es ist gekennzeichnet durch ein gestörtes hormonelles Gleichgewicht mit verschiedenen Ursachen, das i. d. R. mit einer Insulinresistenz (der Eierstöcke) einhergeht, aber auch mit chronischen Entzündungen bzw. Erschöpfung im Zusammenhang stehen kann, was zu jeder Menge Symptome führen kann. Meist gehen damit vergrößerte und zystische Eierstöcke einher, an denen sich die nicht stattfindenden Eisprünge ansammeln. PCOS betrifft geschätzt vier bis zwölf Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter in Europa.
Welche Symptome können auf PCOS hinweisen?
PCOS beeinflusst nicht nur die Fruchtbarkeit, sondern auch Haut, Haare, Psyche und Stoffwechsel.
Typische Symptome von PCOS sind:
- Unregelmäßige oder ausbleibende Menstruation
- Vermehrte Körperbehaarung (Hirsutismus)
- Unreine Haut
- Haarausfall am Kopf und/oder vermehrte Körperbehaarung, oft an untypischen Stellen
- Gewichtszunahme bzw. Schwierigkeiten beim Abnehmen
- Unfruchtbarkeit bzw. Schwierigkeiten, schwanger zu werden
- Dunkle Hautverfärbungen, insbesondere im Nacken oder unter den Achseln (Zeichen einer Insulinresistenz)
- Emotionale Instabilität
Wie wird PCOS diagnostiziert – und wird es deiner Erfahrung nach oft übersehen oder falsch eingeordnet?
Diagnostiziert wird PCOS meist anhand der Rotterdam-Kriterien – mindestens zwei von drei:
- Unregelmäßiger oder ausbleibender Eisprung/Periode
- Erhöhte Androgene/männliche Hormone (Blutwerte oder Symptome)
- Polyzystische Ovarien im Ultraschall oder erhöhter AMH-Spiegel
Wichtig ist außerdem der Ausschluss anderer Ursachen wie Schilddrüsenerkrankungen oder Hyperprolaktinämie bzw. Kongenitale Nebennierenhyperplasie.
PCOS wird nicht selten übersehen oder falsch eingeordnet – besonders bei „lean PCOS“, wo kein Übergewicht vorliegt. So war es auch bei mir.
Was kann ich als Frau mit hormonellem Ungleichgewicht tun – unabhängig von einer konkreten Diagnose?
Auch ohne klare Diagnose kannst (und solltest) du aktiv werden – vor allem, wenn du spürst: „So wie es gerade ist, fühlt es sich nicht richtig an.“ Grundsätzlich würde ich aber immer empfehlen, deine Symptome einmal ärztlich abzuklären.
Wenn „alles in Ordnung” ist, würde ich radikal nach jeglichen Stressoren im Leben suchen, wenn noch nicht bekannt, und diese eliminieren. Stressoren können psychisch bzw. mental, aber auch körperlich sein und sind nicht immer direkt ersichtlich. Manchmal ist es nicht möglich, alle sofort zu beseitigen. Dann gilt es den Körper dabei natürlich bestmöglich zu unterstützen bzw. zu entlasten. Sei es durch Arbeit mit der Psyche und dem Nervensystem, Unterstützung der Entgiftungsphasen und des circadianen Rhythmus, eine sehr gute Versorgung mit den individuell passenden Makro- und Mikronährstoffen, das allgemeine Haushalten mit den eigenen Ressourcen und vieles mehr.
Runtergebrochen finde ich am effizientesten:
- Nervensystemfreundliche Routinen (z. B. Regulation unterstützen, aktive Pausen, allgemein Stressmanagement)
- Genügend Schlaf
- Nährstoffreiche, individuell passende Ernährung mit guter Versorgung an Makro- und Mikronährstoffen (Fokus auf unverarbeitete Lebensmittel, Blutzuckerstabilität, Gemüse, Proteine, gute Fette, langkettige glutenfreie Kohlenhydrate ist für die meisten sinnvoll)
- Mikronährstoffe ggf. gezielt ergänzen
Bewegung in Balance, weniger „Hustle-Workouts“, wenn möglich Krafttraining für verbesserte Insulinempfindlichkeit - Fokus auf den circadianen Rhythmus
- Den eigenen Zyklus kennenlernen und nach ihm leben und eventuell auch die moderne Sicht auf die Frau hinterfragen (Stichwort: sind Frauen wirklich dafür gemacht, genauso wie Männer zu arbeiten?)
- Entgiftungsorgane entlasten durch Vermeidung von Umweltgiften wie Schwermetalle, Pestizide, Parabene, Schimmel, BPA, Mikroplastik etc.
- Verdauung und Entgiftungsorgane unterstützen
Und keep dabei in mind: Es ist okay, sich Unterstützung zu holen.
Welche Rolle spielen Ernährung, Lebensstil und Stressregulation für die hormonelle Balance?
Eine zentrale. Hormone entstehen nicht „einfach so“ – sie sind abhängig von:
- Baustoffen wie Proteinen, Fetten, Mikronährstoffen
- Steuerzentren wie Leber, Schilddrüse, Hypothalamus und Nebennieren
- Rhythmen wie dem circadianen Rhythmus
- emotionalem Gleichgewicht und Stressregulation
Ein Beispiel: Bei (chronischem) Stress wird aus dem Hormon Pregnenolon vermehrt Cortisol produziert – auf Kosten von Progesteron. Das führt zu einer relativen Östrogendominanz, auch wenn Östrogen selbst gar nicht zu hoch ist.
Je unterstützender dein Alltag, desto besser dein hormonelles Gleichgewicht.
Ich helfe, wenn der Wald vor lauter Bäumen nicht ersichtlich erscheint.
Wie finde ich heraus, was mein Körper wirklich braucht – ohne mich im Methoden-Dschungel zu verlieren?
Ein guter erster Schritt, um Muster zu erkennen, ist ein Symptomtagebuch im Zusammenhang mit deinem Zyklus zu führen.
Gut zu wissen: Du musst nicht unzählige Tests machen. Nur die richtigen 😀
Und: Du musst nicht alles messen. Nur das, was Sinn ergibt – und weiterhilft.
Man kann sich heute bekloppt testen, aber die Frage ist immer, was dann die Konsequenz ist. Meist ist zu Anfang Arbeit an der Basis nötig. Aus dem Grund nutze ich zu Beginn gerne die HMA und Basis-Blutwerte in Kombination, weil man mit ihnen gut an die Basis kommt. Später kann unter Umständen auch mal tiefere Diagnostik Sinn machen, aber i. d. R. ist die Diagnostik der Basis sowie die Arbeit daran am effizientesten.
Welche Verbindung siehst du zwischen hormonellem Gleichgewicht und dem Umgang mit Stress oder intensiven Emotionen?
Eine sehr enge. Stress und intensive Emotionen bzw. auch die Unterdrückung dieser bzw. fehlender Platz für diese können den Hormonhaushalt erheblich beeinflussen.
Stress – ob mental, emotional oder körperlich – beeinflusst direkt unsere Hormone. Cortisol und Adrenalin können Verdauung, Entgiftung, Mikronährstoffverbrauch, Zyklus und Schlaf massiv beeinflussen. Umgekehrt machen hormonelle Dysbalance oft auch stressanfälliger – ein Teufelskreis.
Daher ist ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl körperliche als auch emotionale Aspekte berücksichtigt, essenziell beim Thema hormonelle Gesundheit.
Hormonbalance beginnt nicht mit Nahrungsergänzung – sondern mit der Art, wie du dich selbst im Alltag behandelst. Und das schließt Gefühle, Pausen, Grenzen und Selbstfürsorge ganz klar mit ein.
Danke, liebe Britta!