Ist es dir wichtig, dass an deinem Arbeitsplatz eine gute Atmosphäre herrscht? Ich denke, die meisten würden sagen: Ja, klar. Mir hat mal ein Kollege geantwortet, dass die Stimmung zwischen uns momentan nicht so wichtig sei, und das wir jetzt einfach „abliefern“ müssten. Ich hatte sofort das Gefühl, dass diese Antwort nicht nur meiner Haltung widerspricht, sondern auch aus Organisations- und Unternehmensperspektive gefährlich ist. Auch im Gespräch mit meinen Schülern ist ihre Arbeit fast immer ein zentraler Punkt und leider oft Stressor. Fehlende Sinnhaftigkeit und ein Mangel an erlebter Selbstwirksamkeit sind Schlüsselbegriffe. Um zu verstehen, wieso eine gute Arbeitsatmosphäre so wichtig ist, lohnt es sich, dass Thema auch aus neurobiologischer Perspektive zu betrachten. Was macht unser Gehirn, wenn es sich nicht wohl fühlt?
Die Entscheidungswege unseres Gehirns
Es gibt zwei Entscheidungswege in unserem Gehirn. Der „höhere Weg“ wertet Impulse über den Neokortex aus. Dieser steuert komplexe Dinge wie Aufmerksamkeit, Logik und Vorausplanung. Der „niedrige Weg“ ist ein älterer, welcher auf das Überleben ausgerichtet ist und bei tatsächlicher oder auch „eingebildeter“ Gefahr eingeschlagen wird. Dann werden Impulse über das Stammhirn (unter Anderem zuständig für unsere Überlebensreflexe) und das limbische System (emotionale Bewertung) ausgewertet. Interpretiert unser Gehirn Impulse über den „kurzen Dienstweg“, funktionieren die höheren Areale nicht mehr. Um in diesen Zustand zu gelangen braucht es keine Lebensgefahr, sonder nnur wenige „Hinweise“. Nur in einem Zustand, in dem wir uns wohl und sicher fühlen, können wir richtig lernen, nachhaltig und lösungsorientiert denken und – „abliefern“
Was hat das mit Yoga zu tun?
Auch wenn wir manchmal leider keinen Einfluss auf ein gutes Arbeitsklima haben, so können wir durch bewusstes Atmen oder kleine Übungseinheiten die Stabilität und das Gefühl von Sicherheit aus uns selbst heraus kultivieren. Ich weiß zwar nicht, welchen Grund ein Unternehmen ,unter Anbetracht der Erkenntnisse aus Hirnforschung und co. haben könnte, eine auf Dialog und Mitgefühl basierende Unternehmenskultur nicht zu priorisieren, doch manchmal ist es einfach so, wie es ist.
Atemübung für innere Ruhe
Eine einfache und effektive Übung ist es, deine Ausatmung langsam und geduldig zu verlängern. Bei der Ausatmung entspannt sich dein Zwerchfell, die Bauchatmung wird angeregt und auch deine Einatmung kann sich natürlich vertiefen. Du aktivierst den Parasympathikus, welcher vorrangig durch den Vagusnerv repräsentiert wird, und für Entspannung, ein Gefühl von innerer Ruhe und ein Gefühl von Verbundenheit zuständig ist.
Du kannst die Ausatmung gut forcieren, indem du dabei deinen Bauchnabel sanft nach innen, richtung Wirbelsäule ziehst. Wiederhole das, solange, bis du dich klarer und innerlich aufgeräumter fühlst. Wenn es dir angenehm erscheint, schließ die Augen dabei.
Ich hoffe dieser Beitrag hat dir gefallen,
deine Loredana
PS: Wenn du nach Inspiration und Tipps für ein gemütliches Zuhause suchst, dann schau doch mal bei den Kollegen von home and relax vorbei. Denn wenn es momentan bei der Arbeit nicht so entspannt ist, darf dein Zuhause umso gemütlicher sein!