Interview mit Birgit Löwenbrück
TCTSY steht für Trauma Center Trauma Sensitive Yoga. TCTSY wurde 2002 am Trauma Center Boston von Dr. Bessel van der Kolk, David Emerson und anderen, als ergänzendes körperorientiertes Behandlungsprogramm für Menschen mit komplexer Traumatisierung (KPTBS) und posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) entwickelt. Das besondere: TCTSY ist in den USA als evidenzbasiertes Behandlungsmodell für Trauma anerkannt.
Birgit Löwenbrück wurde 2010 durch David Emerson, Jennifer Turner und Dr. Bessel van der Kolk in dieses Yogaprogramm eingeführt. Sie ist zertifizierte TCTSY-F (Facilitator) und akkreditierte Trainerin des Center for Trauma and Embodiment im Zertifizierungsprogramm. Ich habe mich mit Birgit über TCTSY unterhalten.
Was bedeutet TCTSY und wie unterscheidet der Ansatz sich von “kommerziellen” Yogastunden und traumasensitivem Yoga (TSY)?
TCTSY steht für Trauma Center Trauma Sensitive Yoga. TCTSY wurde 2002 am Trauma Center Boston von Dr. Bessel van der Kolk, David Emerson und anderen, als ergänzendes körperorientiertes Behandlungsprogramm für Menschen mit komplexer Traumatisierung (KPTBS) und posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) entwickelt.
Unterschiede zum öffentlichen oder „kommerziellen“ Yogaunterricht
Öffentlicher oder „kommerzieller“ Yogaunterricht berücksichtigt in der Regel keine besonderen Bedarfe ganz bestimmter Zielgruppen und kann für traumatisierte Menschen einige Risiken bieten. Beispielweise können körperliche Berührungen, Pranayama (Atemtechniken) und Stillephasen eine große Herausforderung für traumatisierte Menschen bedeuten.
Unterschiede zwischen TSY und TCTSY
TSY-Ansätze, bzw. trauma-informiertes oder trauma-sensitives Yoga steht für Yogaunterricht, der mindestens so an die Bedürfnisse traumatisierter Menschen angepasst sein sollte, dass sie möglichst risikofrei am Yogaunterricht teilnehmen können. Da es keine allgemein verbindliche Begriffsdefinitionen und festgelegte Standards für TSY in Deutschland gibt, ist es tatsächlich schwer zu sagen, was einzelne Anbieter*innen unter trauma-informiert oder trauma-sensibel verstehen, ohne deren Angebote im Detail zu kennen. Eine Vielfalt von verschiedenen TSY-Angeboten kann unterschiedlichen Bedürfnissen von Nutzer*innen gerecht werden, wenn sie die angebotenen Methoden tolerieren können. Eine Fachdiskussion und die Entwicklung von Standards könnte zu mehr Transparenz und Sicherheit führen. TSY-Angebote können Betroffene unterstützen und Traumatherapie sinnvoll ergänzen. Sie sind jedoch keine Methoden zur Behandlung von traumabedingten Symptomen.
Trauma Center Trauma Sensitive Yoga oder TCTSY, diese Bezeichnung verweist auf den Ort der Entstehung dieses besonderen Konzeptes. TCTSY wurde am Trauma Center Boston, einer weltweit bekannten Institution für Trauma forschung und Traumatherapie entwickelt als körperorientierte, klinische Intervention zur Behandlung von Komplextrauma und PTBS. TCTSY unterscheidet sich in vielfacher Hinsicht von TSY-Angeboten, insbesondere fachlich-methodisch. TCTSY ist zwar auch trauma-sensitiv und nutzt einfache Yogaformen, diese sind jedoch in ein systematisches, theoretisch fundiertes, trauma-spezifisches und zielgruppen-spezifisches Behandlungskonzept mit klar definierten Behandlungs zielen eingebunden. TCTSY ist die derzeit einzige Methode, die Yogaformen im Kontext von Trauma nutzt und die in den USA als evidenzbasiertes Behandlungsmodell für Trauma anerkannt ist.
Du sagst TCTSY ist ein spezifisches Behandlungsprogramm. Was bedeutet das genau? Welche Methoden verwendet ihr im TCTSY?
TCTSY ist insofern ein spezifisches Behandlungsprogramm, weil es sein Behandlungskonzept, seine Interventionen sehr genau, also spezifisch, an der Traumasymptomatik komplex traumatisierter Menschen ausrichtet und dabei auf eine nachhaltige Überwindung einer komplexen Trauma-Symptomatik zielt. TCTSY orientiert sich primär an westlich-medizinisch-wissenschaftlichen Paradigmen. Dies umfasst auch die regelmäßige wissenschaftliche Überprüfung seiner Wirkhypothesen bzw. Behandlungsziele.
Im Unterschied zu kognitiv-verbalen Ansätzen der Traumatherapie, auch als top down Strategien bezeichnet, nutzt TCTSY den Körper – bottum-up – als Zugangsweg und bezieht z.B. durch Achtsamkeit auf Körperempfindungen auch „Seitenwege“ zum limbischen System ein (Spinazzola 2014). Einige der wichtigsten Schlüsselelemente und Methoden des TCTSY lassen sich wie folgt kurz beschreiben:
Traumatheorie: Empowerment
“No intervention that takes power away from the survivor can possibly foster her/his recovery, no matter how much it appears to be in her/his own best interest.”
– Judith L. Herman
Dieses Zitat von Judith Herman wird im TCTSY wie folgt umgedeutet: nur Interventionen, die Traumaüberlebende „empowern“, können zur Überwindung von Traumafolgen beitragen. Übersetzt in die Praxis von TCTSY bedeutet das zum Beispiel:
Empowerment umfasst in diesem Konzept die freiwillige Partizipation, die Selbstbestimmung und Unterstützung der Selbstwirksamkeit Betroffener, vor allem die radikale Selbstbestimmung über den eigenen Körper in der Yogapraxis. Menschen mit einer Traumageschichte haben erlebt, dass Täter*innen ihnen sagen, was sie mit ihrem Körper tun sollen. Darum ist es im TCTSY ausgeschlossen Teilnehmenden zu sagen, was sie mit ihrem Körper tun sollen. Eine traumatische Situation ist darüber hinaus durch die vollkommene Abwesenheit von Wahlmöglichkeiten gekennzeichnet. Orientierung am Empowerment-Ansatz finden im TCTSY Konzept ihren Ausdruck zum Beispiel in einer konsequent einladenden Anleitungs-Sprache und im Praktizieren von Wahlmöglichkeiten in jeder Yogaform.
Bindungsforschung: Heilen in Beziehung
Beziehungsbedingte Traumatisierungen haben gravierende Auswirkungen, je früher sie stattfinden, um so schädigender wirken sie auf die Gehirnentwicklung (Schore 2009), auf selbst-referentielle, kognitive, somatische Bereiche und die Bindungsqualität. Trauma trennt Menschen von der Beziehung zu sich selbst und anderen. Die Traumadynamik kann Menschen in einem inneren Dilemma von Übererregung und Misstrauen und dem gleichzeitigen Wunsch nach Verbundenheit mit anderen gefangen halten (J. Fisher 2021).
Unterstützende Beziehungen sind nicht nur überlebenswichtig in der Kindheit, sondern über die gesamte Lebensspanne hinweg und unverzichtbar für die Überwindung von Trauma. TCTSY ist eine beziehungsorientierte Praxis. Im Bewusstsein, dass die anleitende Person möglicherweise das furchterregendste im Raum ist, schaffen Anleitende einen möglichst sicheren Beziehungsrahmen und gestalten die Interaktion respektvoll und mitfühlend. Damit die Praxis zu einem möglichst sicheren Ort wird, bleibt die anleitende Person während der Praxis immer an ihrem Platz, geht nicht im Raum umher und kündigt jedes unvermeidbare Verlassen ihres Platzes vorher verbal an. Aspekte der Beziehungsorientierung drücken sich auch darin aus, wie sich die anleitende Person mit ihrem eigenen Körper im Raum präsentiert, einschließlich ihrer Kleidung.
In einer gemeinsamen TCTSY-Praxis bleiben alle Beteiligten immer in Verantwortung für ihren Körper und erkunden im eigenen Tempo die Beziehung zum eigenen Körper, die Beziehung zu sich selbst. Das kann möglicherweise schmerzhaft und schwierig sein, niemand muss das jedoch alleine tun. Betroffene können das gemeinsam mit der anleitenden Person und anderen Betroffenen tun.
TCTSY Anleitende versuchen die Asymetrie ihrer Rolle in der Praxis möglichst zu minimieren, indem sie Macht und Entscheidungsgewalt zugunsten der Teilnehmenden verschieben, von Zielorientierung absehen und auf jegliche Beeinflussung verzichten. Die gemeinsame Yogapraxis wird als kollaborativer Prozess auf Augenhöhe gestaltet. Die fortlaufende kritische Reflektion der eigenen Anleitungs-Rolle und der Praxis, der eigenen Motivation, die Einhaltung angemessener Grenzen, die Bearbeitung eigener Themen und Übertragungsphänomene, kontinuierliche Fortbildung, kollegiale Beratung und Supervision unterstützen diesen Prozess.
Neurowissenschaften: interozeptive Achtsamkeit
Interozeption bezeichnet die Fähigkeit Signale und Informationen aus dem Körper (Organe, Viszera, Muskeln) wahrzunehmen und angemessen darauf zu reagieren. Interozeptive Fähigkeiten umfassen beispielsweise die Wahrnehmung von Hunger, Durst, Kälte, Hitze, Muskeldynamiken, Körperempfindungen, Herzschlag, etc. traumatische Erfahrungen können das interozeptive System in vielfältiger Weise beeinträchtigen.
TCTSY nutzt interozeptive Achtsamkeit im gegenwärtigen Moment als Schlüsselpraxis verbunden mit der qualifizierten Hypothese, dass sich durch die wiederholte Aktivierung der interozeptiven Verbindungswege und der Insula (Hirnbereich, der interozeptive Informationen verarbeitet) traumabedingte Veränderungen im interozeptiven System relativieren lassen.
Jeder Moment in dem jemand präsent ist in seinem Körper, in einer Bewegung, sei es auch nur für Augenblicke, ist „Nicht-Trauma“. Beim Erkunden einer Yogaform oder einer einfachen Bewegung ist es vielleicht möglich den Körper zu spüren oder nicht, es kann sein, dass Muskeldynamiken, Körperempfindungen wahrnehmbar sind oder nicht, vielleicht Schmerz. Jede Yogaform ist eine neue Gelegenheit zur achtsamen Wahrnehmung des Körpers ohne zu werten. In der Bewegung gibt es kein Richtig oder Falsch, nur unterschiedliche Erfahrungen. Es gibt nichts zu erreichen, keine Anhaftung an ein „Ergebnis“. Es geht darum, auf selbstbestimmte Weise im Prozess mit der eigenen Erfahrung präsent zu sein, ohne etwas zu verändern. Das wird im TCTSY als „non attachment to outcome“ bezeichnet. Die konsequente „present moment“ Orientierung schließt „Verschreibungen für die Zukunft“ ebenfalls aus.
Die Praxis der interozeptiven Achtsamkeit ergänzt sich mit allen anderen Aspekten des TCTSY Konzeptes, die wie konzentrische Kreise in einander greifen und sich gegenseitig unterstützen.
Interozeptive Zugangshinweise werden in der Praxis wohl dosiert und als Wahlmöglichkeit angeboten: „Wenn Sie Ihren Kopf von Seite zu Seite drehen, könnten Sie Ihre Aufmerksamkeit zu Ihren Hals- und Nackenmuskeln bringen, wenn Sie möchten. Möglicherweise können Sie Körperempfindungen in Ihren seitlichen Halsmuskeln spüren, vielleicht in Ihren hinteren Nackenmuskeln. Es kann auch sein, dass Sie gar nichts oder nichts Besonderes spüren.“
Intersektionalität
Intersektionalität beschreibt das Zusammenwirken unterschiedlicher Formen von Ungleichheit, Differenz und Machtverhältnissen. Häufig genutzte Kategorien sind rassistische Zuschreibungen, Klasse, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Religionszugehörigkeit, Nationalität und Alter. Die Theorie der Intersektionalität kommt aus dem Schwarzen Feminismus und wurde von Kimberlé Crenshaw formuliert. Das Konzept ermöglicht eine vielschichtige Analyse sozial konstruierter Ungleichheit und von Systemen, die der Aufrechterhaltung von Macht und Privilegien dienen.
Durch die Traumalinse betrachtet wird deutlich, dass von Ungleichheit und Intersektionalität betroffene Individuen und Gruppen einem ungleich höheren Risiko ausgesetzt sind, traumatische Erfahrungen (wiederholt) zu machen und diese gleichzeitig kaum Zugang zu angemessener Traumabehandlung haben. Forschungsergebnisse belegen die massiv traumatischen Auswirkungen systemischer Diskriminierungserfahrungen, sie zeigen beispielsweise, dass das Erleben von alltäglichem und strukturellem Rassismus zu sehr komplexen Traumafolgen führen kann.
Traumatische Erfahrungen sind nicht trennbar von sozialen Kontexten, in denen sie entstehen. Interventionen die sich überproportional auf die individuelle Dimension von Trauma richten und systemische Ursachen und Entstehungs zusammenhänge ausblenden, sind nur bedingt hilfreich. Menschen bringen ihre verkörperten Erfahrungen von Gewalt, Diskriminierung, Exklusion und sozialer Ungleichheit in den Behandlungsraum und sind jedoch weiterhin toxischen Strukturen ausgesetzt.
TCTSY versteht sich als anti-oppressive Praxis und hält als solche die Einbeziehung einer intersektionalen Perspektive für unverzichtbar. Dies umfasst z.B. die Implementierung intersektionaler Theorien in alle Trainings- und Ausbildungs konzepte, die Berücksichtigung intersektionaler Aspekte in Studien, Solidarität mit und anwaltschaftliches Eintreten für die Interessen Betroffener, die kritische Beleuchtung von Macht- und Entscheidungsstrukturen innerhalb der eigenen Organisation und die Auseinandersetzung aller Mitarbeitenden mit eigenen Privilegien und internalisierten Vorbehalten. Das Eintreten für mehr Inklusion, Diversität, für mehr Teilhabe an bzw. einen verbesserten Zugang zu angemessenen Trauma-Dienstleistungen ist als systematischer und kontinuierlicher Prozess zu sehen, der das aktive Engagement aller Beteiligten erfordert.
Ist TCTSY empirisch erforscht?
TCTSY ist die derzeit am weitesten entwickelte und am besten erforschte Methode, die Yogaformen im Kontext der Behandlung von Trauma nutzt. Die erste randomisiert-kontrollierte Studie wurde 2014 veröffentlicht und ergab, dass 52% der komplex traumatisierten Teilnehmerinnen KEINE PTBS-Symptome mehr zeigten und der Rest signifikante Symptomverbesserungen erreichte, die auch in Follow-up Studien stabil blieben. Aufgrund dieser Ergebnisse wurde TCTSY in den USA als evidenzbasiert anerkannt und bei der dortigen nationalen Registrierungsstelle registriert.
Die Studienlage zu TCTSY ist inzwischen umfangreich. Eine aktuelle, randomisiert kontrollierte Studie untersuchte über vier Jahre die Wirksamkeit von TCTSY als alleinstehende Intervention im Vergleich zu einer anderen evidenzbasierten Behandlungsmethode, CPT (Cognitive Processing Therapy). CPT ist im Militärsystem der USA die Standardtherapie bei PTBS. Probandinnen waren Frauen, die in Ausübung ihres Dienstes im Militärsystem der USA sexuelle Übergriffe überlebt haben. Ein Großteil der Studienteilnehmerinnen in beiden Gruppen hatte afro-amerikanische Wurzeln. Beide Methoden zeigten mittlere bis hohe Effekte, wobei TCTSY weniger Abbrüche zu verzeichnen hatte als CPT, früher erste Wirkungen zeigte und besonders hilfreich war für Teilnehmerinnen mit einer komplexen Symptomatik durch frühe, chronische traumatische Erfahrungen im Kontext primärer Beziehungen. In den TCTSY Gruppen zeigten sich auch deutliche Effekte bei gleichzeitig bestehenden depressiven Symptomen. Weitere TCTSY-Studien finden sich auf der Webseite:
https://www.traumasensitiveyoga.com/resources/#research
In Amerika ist TCTSY als evidenzbasiertes Behandlungsprogramm für Trauma anerkannt. Wie sieht es in Deutschland aus? Wie schätzt du die Chancen ein, dass TCTSY und TSY von den Krankenkassen unterstützt werden?
Der Zugang zu angemessener (und angemessen langer) Traumabehandlung ist nicht nur in Deutschland unzureichend. Es gibt Menschen, die seit Jahren auf Wartelisten für Traumatherapie stehen. Derzeit sehe ich keine realistische Möglichkeit, dass TCTSY als evidenzbasierte, kassenfinanzierte Leistung in Deutschland anerkannt werden könnte. Über den „Fonds Sexueller Missbrauch“ oder über das persönliche Budget einer Einzelfallhilfe kann TCTSY im Einzelfall (anteilig) erstattet werden.
Privat Versicherte und Menschen mit einer Zusatzversicherung, die eine Behandlung durch Heilpraktiker*innen einschließt, können eventuell Zuschüsse zur Behandlung erhalten, wenn die durchführende Person Heilpraktiker*in für Psychotherapie ist. Es ist ratsam, die Versicherung vorher zu fragen.
Was die zweite Frage betrifft, so handelt es sich bei TSY und TCTSY nicht um Angebote der Primärprävention, falls das hier gemeint ist. Es gibt aus meiner Sicht keine Hinweise darauf, dass die Krankenkassen ihren Finanzierungsrahmen diesbezüglich ausweiten möchten.
Was ist bis jetzt deine größte Erkenntnis gewesen, was die Arbeit mit traumatisierten Menschen angeht?
Die Erkenntnis, dass der Körper (nicht der Verstand) auf alles reagiert, was als bedrohlich erlebt wird (Teicher 2002) und es daher wichtig ist, die non-verbalen und impliziten Aspekte der Traumadynamik in die Behandlung einzubeziehen. Die Erkenntnis, dass Selbstfürsorge und Selbstmitgefühl unverzichtbar für die Arbeit mit traumatisierten Menschen sind und grundlegend für eine von Präsenz und Mitgefühl getragene Beziehungsgestaltung.
Was möchtest du Helfenden, die mit traumatisierten Menschen arbeiten, mit auf den Weg geben?
Es gibt vielfältige Wege und Methoden, Menschen bei der Überwindung ihres Traumas zu unterstützen. Ein solides Hintergrundwissen in Psychotraumatologie ist unverzichtbar um traumatisierte Menschen gut unterstützen zu können. Hilfreich ist auch, den eigenen professionellen Handlungsrahmen innerhalb seiner Grenzen achtsam und kompetent auszufüllen. Sicherheit, Verlässlichkeit, Transparenz und gegenseitiger Respekt sind gute Grundlagen. Helfersyndrom und Rettungsphantasien sind jedoch kontraproduktiv.
Was möchtest du Betroffenen, die dieses Interview lesen, mit auf den Weg geben?
„Basically, there´s nothing wrong with you that what´s right with you can`t cure” oder frei übersetzt: Du trägst bereits alle Ressourcen in dir, die zur Überwindung der Folgen traumatischer Erfahrungen nötig sind. Vielleicht fühlst du dich ermutigt, dir die Hilfe und Unterstützung zu organisieren, die dir sinnvoll erscheint. Traumatherapie gehört dabei auf jeden Fall zu den am besten untersuchten Therapieformen.
Danke liebe Birgit, für deine Antworten und deine Zeit!
Wenn du mehr über Birgit und ihre Arbeit erfahren möchtest, schau mal hier vorbei.