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Traumasensibles Yoga

By October 9, 2020 October 26th, 2020 3 Comments
traumasensibles Yoga Duesseldorf

Was passiert, wenn wir traumatisiert sind?

Wenn wir etwas erleben, mit dem unser System nicht umgehen kann, weil dieses Erlebnis/diese Erlebnisse so intensiv und bedrohlich waren, kommt es zu einer traumatisierung. Unser System reagiert mit Überaktivität (Flucht, Kampf) oder Unteraktvität (Rückzug, Schreckstarre). Eine Reaktion die evolutionsbiologisch erklärbar ist und auch heute noch eine automatische Reaktion deines Systems auf Gefahr ist. Diese automatische Reaktion macht uns manchmal, auch nachdem die Gefahr vorüber ist, Probleme.  Dann ist das natürlich fließende Zusammenspiel von Sympathikus (Wachheit, Aktivität) und Parasympathikus (Gefühl von Verbundenheit, erholsamen Schlaf, Entspannung) in seiner Funktion gestört. Das Nervensystem „hängt“ und es fällt uns deswegen schwer, uns selbst zu regulieren – Entspannung, Aufmerksamkeit, das Gefühl, in sich zuhause zu sein, ist dann nicht da/gefühlt sehr weit weg.

Einen ausführlicheren Artikel zum autonomen Nervensystem, wieso du es verstehen solltest, wenn du ungelößte Spannung in dir trägst und wie du mit deinem Nervensystem arbeiten kannst findest du hier.

Die verschiedenen Trauma

Es gibt Schocktrauma, ausgelöst durch ein Ereignis wie einen Unfall oder Krieg (das hört sich für dich sicher noch recht vertraut an) Unser System reagiert und gerät aufgrund der unmittelbaren Gefahr zu sterben, in einen Notfallmodus.

Forscher gehen außerdem davon aus, dass es neben dem Schocktrauma auch Entwicklungstraumata gibt. Ursächlich für die Traumatisierung ist nicht unbedingt eine tatsächlich tödliche Gefahr. Doch die Aufgabe unseres Gehirns ist es, unser System zu erhalten. Sicherheit ist dabei das höchste Gut. Erlebnisse in der frühen Kindheit, wie der Verlust einer wichtigen Bezugsperson oder traumatisierte Eltern, die nicht genug Ressourcen für echte Bindung haben, können traumatisierend wirken und unser Nervensystem aus dem Gleichgewicht bringen. Denn unsere wichtigste Sicherheit als Kind sind unsere Bezugspersonen. Wenn diese nicht in Kontakt gehen können, weil sie selbst traumatisiert sind, oder aus anderem Grund keine Bildung aufbauen, ist das sehr bedrohlich für uns als Kind.

Was bedeutet das und wie funktioniert traumasensibles Yoga?

Sehr wichtig finde ich, dass unser System sich ständig verändert. Wenn wir verstanden haben, wie das autonome Nervensystem funktioniert, dann können wir unsere Symptome besser verstehen und mit diesen arbeiten. So wie ein Trauma als Stressor in unser System eingreift, können wir das durch traumasensibles Yoga auch tun. Wenn wir unseren Körper in Bewegung bringen, bringen wir auch unser Nervensystem in Bewegung. Die Fähigkeit, sinnvoll zwischen An- und Entspannung zu wechseln, können wir so wieder erlernen.

Traumasensibles Yoga ist kein Stil, sondern eine Haltung.

Wenn du dich auf sanfte Bewegung einlässt darfst du in deinem Maße ausloten, was geht, ohne deine Grenzen zu missachten. Du erlebst deinen Körper absichtslos, ohne das du etwas leisten musst. 

Eine traumasensible Yogastunde:

  • ist nicht leistungsorientiert
  • findet in einem für dich sicheren Raum statt.
  • ist kein Frontalunterricht: ich beobachte dich nicht, ich mache mit. Dennoch halte ich diesen sicheren Raum.
  • du musst deine Augen nicht schließen.

Natürlich kostet es Kraft, mit deinem Nervensystem zu arbeiten. Aber wenn du dich dafür entscheidest, wieder auf den Weg zu kommen dann bin ich in Düsseldorf für dich da.

Wenn du Fragen hast, schreib mich an! 

Für Yogalehrer

Die Inhalte dieses Artikel sind ein Bruchteil dessen, was ich aus der Fortbildung „Yoga und Trauma“, geleitet durch Nicole Witthoeft, mitgenommen habe. Wenn du als Yogalehrer deinen Unterricht traumasensibel gestalten willst, dann empfehle ich dir die Aus- oder Fortbildung bei ihr. Ich habe die Fortbildung über den Verein „Yoga für alle“ absolviert. Ein toller Verein!

traumasensibles Yoga

3 Comments

  • […] Bewegung: weil wir wissen, dass ein Trauma, Depressionen, Ängste körperlich sind und wir wissen, dass unser Körper ständig in Bewegung ist, die Synapsen unseres Gehirn sich ständig verändern, kannst du dein System durch sanfte, fließende Bewegungen beruhigen. Einen Artikel über traumasnensibles Yoga findest du hier. […]

  • Jelena says:

    Hi Loredana! Ich würde gerne mehr erfahren zum Thema Traumasensibles Yoga. Ich kämpfe aktuell gerade mit einer Schlafstörung, und wahrscheinlich hängt es mit einem Trauma zusammen, das ich vor 11 Jahren erlebt habe… dieser panische Zustand kommt dann bei so Nächsten mit Schlafstörungen jeweils hoch.

    Da ich neu in Deutschland bin, kenne ich mich bzgl Krankenkassen nicht aus… in der Schweiz würde eine Yogatherapie, wenn sie vom Arzt verschrieben wird, jedoch übernommen werden. Weisst du hier mehr? Ich bin gesetzlich versichert bei Viactiv.

    Ich danke dir!

    LG Jelena 0176 4577 1047

    • Loredana says:

      Hi Jelena,

      Ich habe tatsächlich versucht dich unter der angegebenen Nummer zu erreichen, doch leider hat das nicht geklappt. Schreib mir gerne eine Mail, wenn du mehr über TSY erfahren magst. Von den Krankenkassen übernommen wird es leider nicht. Es sie denn du findest jemanden, der auch Heilpraktiker ist. Manche Kassen übernehmen das dann anteilig. Es gibt ansonsten noch den Fonds Sexueller Missbrauch. Ich wünsche dir erstmal alles liebe auf deinem Weg, sollten wir nicht mehr voneinander hören.

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