AktuellYoga & Körperarbeit

Warum ich immer mehr von dem abweiche, was ich in meiner Yogalehrerausbildung gelernt habe.

By February 23, 2023 No Comments
traumasensibles Yoga

In meiner langjährigen Erfahrung als Yogalehrerin habe ich beobachtet, dass viele Menschen immer mit denselben Themen und Verspannungen zum Unterricht kamen. Die Yogastunde schaffte Entlastung. Und schon oft wurde mir nach der Stunde von einem regelrechten „Yoga High“ berichtet. Und doch kamen einige Schüler in der nächsten Woche mit denselben Themen zum Unterricht. Diese Beobachtung hat mich mit dazu veranlasst, Körpertherapeutin werden zu wollen. Denn ich spürte, dass diese Menschen eigentlich eine tiefgehendere Begleitung brauchten. Und dann gab es noch die Menschen, die während des Unterrichts nicht die Augen schlossen. Grundsätzlich wirkten diese Menschen eher unruhig und unsicher – über die gesamte Stunde hinweg (Ich erkenne mich hier auch selbst wieder, bevor ich Yogalehrerin wurde :D). Während mich dies zu Beginn meiner Lehrtätigkeit noch verunsicherte, änderte sich das nach meiner ersten traumasensiblen Fortbildung.

Das Wissen über das autonome Nervensystem ist für jeden wohltuend, der in Nervensystem hat

Weil das autonome Nervensystem bei der Entstehung von Trauma eine so wichtige Rolle spielt, ist traumasensibles Yoga immer nervensystem-informiert. Und dieses Wissen ist für uns alle wohltuend. Ich wusste zwar nicht, ob die Menschen ein Trauma haben, konnte mit der Zeit immer besser erkennen, in welchem Nervensystemzustand sie sich befinden. Und dabei ist es egal, ob ich den Menschen in Person oder online sehe. So lernte ich, dass es für einen gestressten Mensch, aka ein gestresstes Nervensystem, höchst kontraintuitiv ist, die Augen zu schließen.

Ich find an von dem abzuweichen, was ich in meiner ursprünglichen Ausbildung gelernt habe

Ich merkte, dass ich anfing von dem, was ich in meiner ursprünglichen Ausbildung gelernt habe abzuweichen. Als ich flankierend zu meinen therapeutischen Ausbildungen begann, Menschen 1:1 zu begleiten, fiel mir auf, dass es auch hier Themen gab, die viele Menschen umtrieben: **Grenzen, sicher im Kontakt, sich verbunden fühlen, mit Ängsten und Sorgen umgehen, wirklich im Kontakt mit dem eigenen Körper sein und Emotionen spüren, Selbstannahme und gesunde Disziplin vs. eiserne und ankonditionierte Willenskraft (**just to name a few)

All das veränderte meine Yogastunden. Ich veränderte sie bewusst – für Menschen mit Trauma-Hintergrund. Was mir nicht klar war: Auch Menschen, die keinen Trauma-Hintergrund hatten, fühlten sich von meinen Yogastunden getragen. Deswegen begann ich, das Wort Trauma in Klammern zu setzen. Seitdem unterrichte ich (trauma)sensibel.

Wenn du Lust hast, mit mir zu arbeiten, hast du verschiedene Möglichkeiten. Ich begleite dich (trauma)sensibel im 1:1 oder freue mich, dich in einem meiner Kurse kennenzulernen.

Leave a Reply